Liebe Leserin, lieber Leser,
erst in den letzten dreißig Jahren haben wir uns in der evangelischen Kirche stärker mit dem Geist (lat. Spiritus) beschäftigt, der in uns wirkt und in der Begeisterung für Jesu frohe Botschaft uns als Gemeinde verbindet.
Anouk, eine unserer aktiven Jugendlichen, spricht in ihrem Beitrag von spirituellen Momenten in der Gemeinschaft mit anderen.
Unser neuer Beauftragter für Spiritualität in der Landeskirche, Florian Ihsen, stellt uns St. Martin im Glockenbachviertel als exemplarischen spirituellen Ort vor.
Sein Beruf hat unser Gemeindemitglied Volker v. Bremen auch zur Beschäftigung mit der Spiritualität indigener Völker geführt. Der Ethnologe hat erlebt, wie zur traditionellen Spiritualität, die ganz selbstverständlich mit dem neuen christlichen Glauben verbunden wird, der respektvolle Umgang mit der Natur gehört.
Für Schwester Katharina aus unserer katholischen Nachbarpfarrei St. Emmeram bedeutet Spiritualität täglich, in Gebet, Meditation und Arbeit mit Gott unterwegs zu sein.
Mir persönlich helfen spirituell anregende Orte zur Meditation.
Wer einen spirituellen Ort sucht, kann auch bei uns immer die Immanuelkirche nutzen, geöffnet von 9-17 Uhr. Die Nazarethkirche steht uns nun nicht mehr zur Verfügung, die Abschiedsworte von Pfarrer Rhinow haben wir mit abgedruckt.
Tim Ockert stellt den neuen AK Inklusion vor, der – wie auch die Idee der „Speicherkunst“ – im Umfeld des Neubaus entstanden ist.
Natürlich finden Sie in dieser Ausgabe noch viele weitere Informationen, Neuigkeiten aus der Gemeinde sowie alle Veranstaltungen und Gottesdienste – mit eigener Seite zu Weihnachten am Ende dieses Heftes.
Viel Freude beim Lesen und Ihnen allen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.
Christine Heilmeier
für das Gemeindebrief-Team
Liebe Leserin, lieber Leser,
"Wenn ich malen könnte/würde ich ein kleines/ schäbiges Haus malen// ganz klein/ in ganz viel Weite/ und mit ganz viel Verlorenheit//und mit ganz viel Dunkel drumherum/ und der Sturm der dahinfegt/ und die Kälte die zittern lässt// und die Hoffnungslosigkeit/ und die Angst/ und die Sorge// und dann würde ich/ mitten in dieses kleine schäbige Haus/ mit dem gelbesten Gelb einen Punkt setzen// und diesem Bild/ würde ich dann den Titel/ DU / geben.“
(Andrea Schwarz, Eigentlich ist Weihnachten ganz anders, Freiburg im Breisgau 2014)
Das Bild von Weihnachten, das Andrea Schwarz in ihrer Geschichte zeichnet, hat zunächst wenig mit stimmungsvoller Weihnacht, geschmückten Christbäumen und Lichterfülle zu tun. Es beschreibt das Lebenshaus des Menschen in der Welt. Menschen, die sich an einem Tiefpunkt im Leben befinden, die einsam, verzweifelt, traurig sind. Menschen, die im Dunkeln leben, die nicht wahrgenommen werden. Menschen, die sich angesichts der Krisen und Kriege in der Welt sorgen und Angst haben, wie es weitergehen soll mit der Menschheit.
Doch dann bricht etwas Neues auf, der gelbe Punkt markiert einen Neubeginn, steht für Veränderung und Hoffnung. Plötzlich strahlt das „gelbeste Gelb“ wie ein helles Licht. Dieses weihnachtliche Licht durchbricht die Dunkelheiten unseres Lebens und der Welt. Es ist eine Zusage, dass Veränderung möglich ist. Es ist das Licht der Liebe Gottes, die in Jesus Christus Gestalt angenommen hat. Weihnachten hören wir die Botschaft: DU, Gott, bist Mensch geworden und hast uns versprochen, dass unser Leben, so verworren es auch ist, geheilt sein will durch die Liebe Gottes.
Wo wir das Licht der Welt in unserem Leben leuchten lassen, da strahlen wir selbst auf und werden zum Licht für andere, können ihnen Licht in ihre ganz persönliche Dunkelheit bringen.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit! Halten Sie Ausschau nach dem gelben Punkt!
Erika Behrendt
Gemeindebrief plus
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