Liebe Leserin, lieber Leser,
wundern Sie sich über den ungewohnten Plural im Titel dieses Gemeindebriefs? Da wir mit der Aufgabe der Nazarethkirche, dem Neubau in Immanuel und der Stadtentwicklung so viele zukunftsweisende Themen um uns herum haben, zusätzlich zu den persönlichen und vor allem weltpolitischen, fanden wir es spannend, uns mit professionellen Ansätzen der Zukünfte Forschung zu beschäftigen. Und ja, Zukünfte – denn wir haben eben nicht nur eine Zukunft. Aber lesen Sie selbst über Zukünftebildung, Zukünftelabore oder Zukünfte im Foresight-Prozess. Lassen Sie sich von den Ansätzen inspirieren, über unsere Zukünfte in Immanuel-Nazareth nachzudenken und vielleicht bei einem Kirchenkaffee sich mit anderen auszutauschen. Wir freuen uns auf Ihre und Eure Rückmeldung zu diesem Vorschlag.
In dem vorliegenden Gemeindebrief geht es einerseits um das Abschiednehmen von der Nazarethkirche, andererseits um eine Menge Neues in der Gemeinde: die Fortschritte bei der Planung des Neubaus und beim Fundraising, auch mit der Idee einer Gemeindefahne. Es geht um Diakonie und Diakonieverein am neuen Standort und um neue Mitarbeitende in der Gemeinde, mit mittendrIN um ein neues Gottesdienstformat und um weitere, besondere Veranstaltungen bis hin zu speziellen Musikangeboten für Kinder. Aber natürlich berichten wir mit den Gottesdiensten, der Seite des Treff60plus, den Kinderseiten und den Berichten der Jugend auch über Liebgewonnenes, das bleibt. Herzlich eingeladen sind Sie zu den Konzerten der Kantorei, zum Benefizkonzert von Vox Nova und zum Mitsingen bei Chornetto, zum Bücherbasar und zum Kultursofa mit dem Schauspieler Thomas Birnstiel sowie zu den Veranstaltungen unserer Nachbarn.
Da wir dieses Mal leider sehr viel kürzen mussten, um unsere Seitenzahl einzuhalten, empfehlen wir Ihnen unbedingt, auch die vollständigen Artikel auf der Website der Gemeinde unter der Rubrik Gemeindebrief zu lesen.
Ihnen allen viel Freude bei der Lektüre des Gemeindebriefs und einen freundlichen, goldenen Herbst.
Barbara Krohne
für das Gemeindebrief-Team
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben“ zitiere ich den Propheten Jeremia und sehe, wie eine Mutter beim Schulgottesdienst in Tränen ausbricht.
Im Gespräch berichtet die Besucherin, dass sie diesen mutmachenden Vers aus Jeremia 29, der zuerst an Menschen, die sich neu zurechtfinden mussten, gerichtet war, vor 25 Jahren das erste Mal bewusst gehört habe. Sie erzählt sehr berührt, wie ambivalent sie diese Zusage heute noch empfinde. Denn nach einer schweren, lebensbedrohenden Gesundheitskrise sei sie mit diesem Wort konfirmiert worden.
Nur Monate nach der Konfirmation kommt die Krankheit zurück, sie muss für Wochen in die Klinik. Ihren Konfirmationsspruch hat sie neben ihrem Bett aufgestellt, manches Gespräch entwickelt sich darüber mit dem Klinikpersonal, das vom Gottvertrauen dieser jungen Frau beeindruckt ist. Sie selbst ist oft am Zweifeln und ringt mit der Frage „Warum gerade ich?“
Und wer gibt ihr die Sicherheit, dass diese Zusage Gottes stimmt?
Jahre später sitzt sie, inzwischen schon lange beschwerdefrei und Mutter einer Zehnjährigen im Schulgottesdienst. Sie ist mitgegangen, denn bald steht für die Tochter ein neuer unbekannter Schulweg und die Orientierung in einer neuen Schulart an.
Da hört sie, wie in der Predigt „ihr“ Konfirmationsspruch genannt wird. Sie erschrickt, denn all die Erinnerungen an die schwere Krankheitszeit und ihr Ringen mit Gott werden mit einem Schlag wach. Sie verfolgt aufmerksam, wie auch ihre Tochter am Ende zur Segensstation nach vorne geht. „Das hat mir gutgetan“, wird ihr ihr Kind später erzählen, „ich war ganz angerührt.“
Und sie wird ihrer Tochter demnächst von ihrer Geschichte mit ihrem Konfirmationsspruch erzählen, denn sicherlich wird es auch für sie einmal schwere Zeiten geben. Ist so ein Segenswort nicht wie eine Regenjacke, die allein noch keine Sonne garantiert, die mich aber bei allem Unwetter schützt? Stellen Sie sich mit unter Gottes Zusage, denn „wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“ (Jer 29,13.14)
Gottes Segen für Sie!
Ihre Pfarrerin Christine Heilmeier